43. Wanderpokalfliegen F3A – 2012

Am 09. und 10. Juni 2012 wurde der internationale Innviertler Wanderpokal in der Klasse F3A auf dem Fluggelände der Schärdinger-Flieger-Union in Eggerding/Ranseredt zum 43. mal ausgetragen. Auch dieses Jahr war die Veranstaltung wieder international ausgeschrieben und zählt zum F3A-Worldcup.

Über unsere Homepage hatten sich im Vorfeld 48 Piloten aus 9 Nationen angemeldet. Letztendlich traten 34 Piloten aus 7 Nationen (Deutschland, Finnland, Liechtenstein, Ukraine, Ungarn, Russland und Österreich) zum Wettbewerb an. Und hier muss der Veranstalter eine Anmahnung aussprechen. Leider haben es sich in letzter Zeit immer mehr Piloten zur Gewohnheit gemacht, sich schon frühzeitig für den Wettbewerb anzumelden und dann ohne Abmeldung nicht am Wettbewerb anzutreten. Konkret war es so, dass sich von den 14 nicht erschienen Piloten gerade mal 4 abgemeldet haben.

Leute, in der heutigen Zeit ist eine Abmeldung nur einen Kopfdruck weg, mit einer kurzen Mail weiß der Veranstalter Bescheid und er kann sich darauf entsprechend einstellen.

Wir hatten bereits Ende März die Anmeldemöglichkeit auf unserer Homepage gestoppt, da wir als Veranstalter den Piloten einfach ermöglichen wollen, dass jeder 3 Wettbewerbsdurchgänge absolvieren kann. Deshalb ist keine unbegrenzte Anmeldung möglich. Dass letztendlich der eine oder andere angemeldete Pilot verhindert ist und nicht antreten kann, ist klar, aber mit 40 Piloten lassen sich 3 Durchgänge in 2 Tagen, entsprechende Wetterbedingungen vorausgesetzt, durchführen. Deshalb konnte sich wohl auch der eine oder andere Pilot nicht mehr zum Wettbewerb anmelden, weil das Kontingent bereits ausgeschöpft schien, obwohl letztendlich dann doch wieder einige Plätze frei gewesen wären.

Also, deshalb die Bitte an die Piloten, wenn sich nach der Anmeldung eine Verhinderung einstellt, dann eine kurze Info an den Veranstalter, dass eine Teilnahme nicht möglich ist!

Im Vorfeld wurde wieder ein 80 qm großes Zelt aufgestellt, damit den Piloten bei eventuell auftretendem Schlechtwetter eine Unterstellmöglichkeit für die Modelle geboten werden konnte. Weiters war für Samstag Abend ein Bankett geplant, welches ebenfalls imZelt stattfinden sollte. Auch im Vorbereitungsraum wurde ein Zelt aufgestellt, um den Piloten Schatten zu spenden oder Schutz vor Regen zu bieten. Ein von Donnerstag auf Freitag in der Nach durchziehendes Gewitter verursachte an diesem Zelt einen Totalschaden, sodass dieses am Freitag früh entsorgt werden musste.

Im Laufe des Freitags trafen viele Teilnehmer ein und konnten bei relativ guten Wetterbedingungen die Zeit zum Trainieren und zum Kennenlernen des Platzes nutzen. Der Flugplatz war entsprechend vorbereit und so konnten viele Trainingsflüge absolviert werden. Auch die Anmeldung und die Startnummernverlosung wurde am Freitag durchgeführt, somit war gewährleistet, am Samstag pünktlich um 8 Uhr mit dem ersten Teilnehmer an den Start zu gehen. Gegen 17 Uhr zog allerdings wieder ein Gewitter auf. Starke Winde und sinnflutartige Regenfälle zerstörten ein weiteres Verbindungszelt und beschädigten 4 der fünf Punkterichterzelte schwer. So war es notwendig, am Freitag Abend noch Schweißarbeiten an den Rahmen der Punkterichterzelte durchzuführen, damit diese für den Wettbewerb wieder einsatzbereit waren. Dies war auch dringend notwendig, wie sich im Laufe des Wettbewerbes noch herausstellen sollte.

Denn die Wetterprognose war für das Wettbewerbswochenende leider sehr schlecht. Und die Wetterfrösche sollten auch Recht behalten. Trotz Regen, erfolgte am Samstag Morgen pünktlich um 7.45 Uhr die Begrüßung der Jury, des Wettbewerbsleiters, der Punkterichter und aller Teilnehmer. Die Wettbewerbsleitung lag in diesem Jahr in den Händen von Bundesfachreferent Christian Weiss. Grundsätzlich war geplant, an diesen beiden Tagen 3 Durchgänge des Vorrundenprogrammes P13 zu fliegen. Am Sonntag Nachmittag sollten die 6 – 8 Bestplazierten einen Durchgang des Finalprogrammes F13 fliegen.

Die erste Aufgabe für den Wettbewerbsleiter bestand allerdings darin, zu prüfen, wie bald mit dem Start des ersten Wertungsdurchganges begonnen werden konnte. Denn zu diesem Zeitpunkt ließen tief hängende Wolken keinen vernünftigen Wettbewerb zu. Erst um ca. 9.30 Uhr, nach einem Vorflug zur Abstimmung der Punkterichter, konnte der erste Pilot zum ersten Wertungsflug des F3A-Programmes P13 aufgerufen werden.

Bei anhaltendem Regen, aber nahezu Windstille, wurden sehr saubere und ansprechende Flüge gezeigt. Nach Beendigung des ersten Durchganges waren die Piloten an der Spitze nur durch wenige Punkte getrennt. Nachdem heuer bei Worldcup-Wettbewerben erstmals nach TBL-Methode ausgewertet werden muss, ergab sich folgender Zwischenstand. In Führung lag der Liechtensteiner Spitzenpilot Stefan Kaiser, vor den beiden Österreichern Helmut Danksagmüller und Vorjahressieger Gerhard Mayr. Auf den weiteren Plätzen folgten der Deutsche Günther Ulsamer vor Gernot Bruckmann und Markus Zeiner, beide aus Österreich.

Nach einer kurzen Pause wurde um 15 Uhr der zweite Durchgang begonnen. Gegen 17 Uhr hörte es auf zu regnen und der Himmel lichtete sich von mal zu mal. Daraufhin wurde entschieden, diese guten Wetterbedingungen zu nutzen und den zweiten Durchgang vollständig zu absolvieren. Dies bedeutete zwar, dass bis 20.30 Uhr geflogen werden musste, aber in der Abendsonne herrschten beste Flugverhältnisse. Auch den zweiten Durchgang entschied Stefan Kaiser für sich. Auf den weiteren Plätzen folgten Gerhard Mayr, der Finne Lassi Nurila und die Österreicher Helmut Danksagmüller, Gernot Bruckmann und Markus Zeiner.

In der Zwischenzeit wurde auch die Abendveranstaltung im Zelt vorbereitet. Tische und Bänke wurden aufgestellt und ein Caterer richtete verschiedene Speisen an. Es konnte aus unterschiedlichen Menüs gewählt werden, sodass für jeden Geschmack etwas angeboten wurde. Als Nachspeise servierte die vereinseigene Küche noch Eispalatschinken. Gegen Mitternacht leerte sich das Zelt, den am nächsten Tag sollte noch ein kompletter Wertungsdurchgang geflogen werden.

Leider hatte der Wettergott kein Einsehen und es kam anders als geplant. In der Nacht setzte der Regen wieder ein und morgens um 8 Uhr war an ein Fliegen nicht zu denken. Auch diesmal war nicht der Regen das Hauptproblem, sondern die tief hängenden Wolken ließen keinen Flugbetrieb zu. Der Wettbewerbsleiter legte fest, dass bis spätestens 10 Uhr der dritte Wertungsdurchgang gestartet werden musste. Ein späterer Start hätte zur Folge gehabt, dass das Ende des Wettbewerbes zu weit hinausgerückt wäre, aber viele Piloten hatten noch eine weite Heimreise und dies galt es zu berücksichtigen. Auch um 10 Uhr war an ein Fliegen nicht zu denken. Der weitere Plan sah vor, bis 12 Uhr zu warten und dann, wenn möglich, für die 6 bestplatzierten Piloten einen Durchgang mit dem Finalprogramm F13 zu absolvieren.

Sollte dieser Finaldurchgang noch zu Stande kommen, dann war der Ausgang dieses Wettbewerbes wieder völlig offen. Stefan Kaiser hatte zwar zwei 1000er Wertungen aus den P13-Durchgängen erflogen, aber davon wurde einer gestrichen und sollte ein anderer Pilot den 1000er im F13-Durchgang erfliegen, dann könnte sich das Blatt nochmals wenden.

Bei einem weiteren Testflug, der kurz vor Mittag durchgeführt wurde, zeigte sich, dass sich die Wolkendecke gehoben hatte und dass die Verhältnisse sich so weit gebessert hatten, um den Finaldurchgang durchführen zu können. Die Startreihenfolge für die 6 startenden Piloten wurde neu gelost und nach zwei weiteren Probeflügen wurde mit dem Finaldurchgang begonnen. Trotz der nach wie vor schwierigen Bedingungen, versuchte jeder Pilot, noch einmal eine Topleistung abzurufen. Als erster in der Startreihenfolge, absolvierte Stefan Kaiser seinen Finalflug. Sein Flug schön präsentiert wie immer, allerdings ein paar kleine Fehler wurden augenscheinlich und so war ihm der Sieg noch keinesfalls sicher. Gerhard Mayer zeigte einen sehr schönen, präzisen Flug und konnte mit diesem die Höchstpunktezahl im Finaldurchgang erringen. Aber mit diesem 1000er im Finaldurchgang gelang es ihm auch, sich den Sieg beim 43. internationalen Innviertler Wanderpokal zu holen. Auf Platz zwei folgte Stefan Kaiser vor Lassi Nurila aus Finnland. Auf den weiteren Plätzen Helmut Danksagmüller, Gernot Bruckmann und Markus Zeiner.

Bei der anschließenden Siegerehrung wurden für die fünf Erstplazierten schöne Pokale ausgegeben. Jeder Teilnehmer bekam ein kleines Geschenk aus der Tombola, Urkunden und Ergebnislisten sind sowieso obligatorisch.

Welches Fazit kann aus dem Wettbewerb gezogen werden? Die Piloten haben das Flugprogramm und die Technik sehr gut im Griff. Es wird auf einem sehr hohen Niveau geflogen. Bei den eingesetzten Modellen hat der Doppeldecker nach wie vor nicht an seinem Reiz verloren. Modelle aus dem Hause Oxai sind sehr beliebt, daran hat sich nichts geändert.

Bei der Antriebstechnik war ersichtlich, dass der Trend zu Elektromotoren mit gegenläufigen Propellern (sogenannten Contra-Rotating-Props) geht. Gerhard Mayer allerdings beschritt einen anderen Weg. Er setzte bei diesem Wettbewerb wieder einen Yamada-Viertaktmotor ein. Nach seinen Worten ist er mit der Abstimmung des Motors und dem eingesetzten Propeller noch nicht ganz zufrieden, aber grundsätzlich kommt er mit diesem Antrieb sehr gut zu Recht.

Zum Abschluss dieses Berichtes möchte ich mich im Namen des austragenden Vereines bei allen Teilnehmern, Punkterichtern, Funktionären, dem Wettbewerbsleiter und den zahlreichen Helfern aus dem Verein sehr herzlich bedanken. Der Verein mit seinen Helfern hat versucht, für diese Veranstaltung vernünftige Rahmenbedingungen zu schaffen. Bei den leider sehr schlechten und teilweise extremen Wetterbedingungen kein leichtes Unterfangen. Aber die Helfer waren zahlreich vor Ort und so kann auch ein Wettbewerb unter schwierigen Bedingungen zu einem vernünftigen Abschluss gebracht werden. Dafür nochmals herzlichen Dank an die Mannschaft der Schärdinger Flieger Union.

Den vielen Piloten sei hier auch nochmals herzlich gedankt, dass sie so zahlreich zu uns nach Schärding fanden. Viele Teilnehmer nehmen hunderte, einige sogar tausende Kilometer auf sich, um an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Im Namen des Veranstalters hoffe ich, dass wir uns im nächsten Jahr wieder sehen. Auch den Punkterichtern gilt ein herzlicher Dank. Die hohe Anzahl an Wertungsflügen am Samstag und das schlechte Wetter verlangen einem Punkterichter alles ab, um die Konzentration über einen so langen Zeitraum hoch zu halten.

Einen herzlichen Dank möchten wir an dieser Stelle auch den vielen Firmen, die den Verein und die Veranstaltung mit einer großzügigen Sachspende bedacht haben, sagen! Erwähnt werden sollten hier vor allem die Firmen Deutsch-Powerbox-Systems, Emcotec, Graupner, Hacker-Motor, Jamara, Lindinger-Modellbau, Oracover-Folien und Robbe.

Auf ein hoffentlich zahlreiches Wiedersehen beim 44. internationalen Innviertler Wanderpokal F3A im Jahr 2013, freut sich die Schärdinger-Flieger-Union.

Gerald Schmiedbauer

Ergebnisliste F3A – 2012

43. Wanderpokalfliegen F3A – 2012
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